Die Entwicklung einer Unterrichtsreihe zum antiken Rom. Eine Design-Based Research Arbeit im gymnasialen Geschichtsunterricht der sechsten Jahrgangsstufe. (Arbeitstitel)
Überblick und Forschungsfragen
Eine Herausforderung für Geschichtslehrerinnen und -lehrer ist die Planung und Entwicklung von Unterricht und die Einbindung von Medien in den Unterricht. Die Dissertation greift das Forschungsdesiderat auf, wonach Gestaltungsprinzipien des gymnasialen Geschichtsunterrichts der sechsten Jahrgangsstufe unter Berücksichtigung der beeinflussenden technischen und akteurbezogenen Faktoren näher eruiert werden sollten.
Perspektiven, Erkenntnisse und Methoden der Medien- und Geschichtsdidaktik werden in dieser Arbeit verknüpft. Die Arbeit greift weiterhin bildungspolitische Vorgaben und Entwicklungen an Schulen (z.B. Gute Schule 2020), ZfsL (z.B. neues Kerncurriculum im VD) und Hochschulen (z.B. Landeshochschulentwicklungsplan; Bildung in der digitalen Welt der KMK) auf.
Geplantes Vorgehen
Eine Unterrichtsreihe der fünften bzw. sechsten Jahrgangsstufe soll mit digitalen und analogen Medien unter Berücksichtigung medien- und geschichtsdidaktischer Kriterien konzipiert, implementiert und systematisch begleitet werden. Die Materialien werden als offene Bildungsmaterialien lizenziert (Hofhues 2015) und im Geschichtsunterricht der fünften bzw. sechsten Jahrgangsstufe eingesetzt. Auf diese Weise werden der Prozess der Konzeption und Implementierung als Teil von Forschung begriffen und systematisch mithilfe von Methoden empirischer Sozialforschung begleitet und erfasst. Im Sinne eines sog. entwicklungsorientierten Paradigmas gehen Praxis-Entwicklung und Erforschung Hand in Hand.
Im Rahmen dieser Arbeit werden sich Lehrpersonen an Gymnasien insgesamt vier Mal zu einer Gruppendiskussion Fokusgruppe im Zeitraum von November 2017 bis Juni 2019 treffen. (Vgl. Liamputtong 2011, 3) Die beteiligten Lehrpersonen werden mindestens zweimal im Unterricht teilnehmend beobachtet und zur Planung von Unterricht und der medialen Gestaltung einzeln interviewt.
Die Konzeption, Implementierung und systematische Begleitung basieren auf Design-Based Research. (Vgl. Reeves 2006, 58; vgl. Herrington 2007, 4091) Dieses Paradigma sieht vor, dass Lehrpersonen und WissenschaftlerInnen in einem iterativen Prozess zusammenarbeiten, um Lehr- und Lernmaterialien gemeinsam weiterzuentwickeln, um neue fachdidaktische und mediendidaktische Gestaltungserkenntnisse zu gewinnen. (Vgl. Brown 2016, 5) und Lösungen für Probleme in Bildungskontexten zu entwickeln. (Vgl. Reinmann 2014, 63, 64)
Literatur:
Brown, C. & Taylor, C. (2016). Using design-based research to improve the lesson study approach to professional development in Camden (London). London Review of Education, 14 (2), 4-24.
Herrington, J., McKenney, S., Reeves, T. & Oliver, R. (2007). Design-based research and doctoral students: Guidelines for preparing a dissertation proposal. In C. Montgomerie & J. Seale (Hrsg.), Proceedings of ED-MEDIA 2007-World Conference on Educational Multimedia, Hypermedia & Telecommunications (S. 4089-4097). Vancouver: Association for the Advancement of Computing in Education (AACE).
Hofhues, S. (2015). Offene Bildungsressourcen (OER) an Universitäten und Hochschulen: Plädoyer für eine didaktische Sicht. Wikimedia Blog. Blogbeitrag vom 27. Juli 2015.
Liamputtong, P. (2011). Focus Group Methodology. Principles and Practice. Los Angeles: Sage.
Reeves, T. C. (2006). Design research from a technology perspective. In J. van den Akker, K. Gravemeijer, S. McKeenney & N. Nieveen (Hrsg.), Educational design research (S. 52-66). London: Routledge.
Reinmann, G. (2014). Welchen Stellenwert hat die Entwicklung im Kontext von Design Research? Wie wird Entwicklung zu einem wissenschaftlichen Akt? In D. Euler & P. Sloane (Hrsg.), Design-based Research (S. 63-78). Zeitschrift für Berufs- und Wirtschaftspädagogik/Beiheft). Stuttgart: Steiner.
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